Mit neu gestalteter Titelseite ins neue Jahr

Von Martin Binkert

Erschienen in der Schweizer Holzrevue 1/2-2015

Markus Obrist und Manuela Tschudin diskutieren verschiedene Vorschläge für eine neue Titelseite der Schweizer Holzrevuediskutieren verschiedene Vorschläge für eine neue Titelseite der Schweizer Holzrevue
Markus Obrist und Manuela Tschudin diskutieren verschiedene Vorschläge für eine neue Titelseite der Schweizer Holzrevuediskutieren verschiedene Vorschläge für eine neue Titelseite der Schweizer Holzrevue

Herr Obrist, Sie leiten die Werbeagentur Tissa Marketing in Frick: Wie haben Sie die Schweizer Holzrevue kennengelernt?
Markus Obrist: Als Marketing- und Werbeagentur beobachten wir den Markt für unsere Kunden. Engagiert und mit viel Kreativität konnten wir in den vergangenen Jahren immer wieder Kunden aus der Holzbranche beraten und begleiten. Während diesen Projekten stiessen wir auf die Schweizer Holzrevue, das Fachmagazin für die Holzbranche, ein idealer Werbeträger für Neuigkeiten und Trends aus der Branche. Es hat uns sehr gefreut, als der Verlag Binkert Publishing in Dornach uns für das Projekt «Neues Layout für das Titelblatt» kontaktiert hat.

Was hatten Sie bei diesem Auftrag spontan gedacht?
Ich hatte grosse Freude, denn Holz ist das heimische erneuerbare Material der nächsten Zukunft. Holz entwickelte sich zum Trendbaustoff für Design und Architektur. Bei unserer Agentur stehen die Identifikation und das Engagement für die Produkte und Auftraggeber im Vordergrund. Wir waren begeistert, diesen Auftrag gemeinsam mit dem Team der Holzrevue anzupacken und umzusetzen.

«Ein starkes Titelblatt entscheidet über die Reise durch das Magazin».
Markus Obrist, Leiter Tissa Marketing

Wie kann man die Schweizer Holzrevue aus der Sicht des Marketings optimieren?
Inhaltlich fokussiert sich die Schweizer Holzrevue bereits seit langem auf Vorsprung in Bezug auf Trends und Neuigkeiten. Einen Optimierungsbedarf
sehe ich mit starken und aussagekräftigen Bildern und einer stärkeren
Leserbindung. Damit meine ich, dass die Vorfreude auf jede Ausgabe da sein soll, dafür mache ich den Inhalt und das Konzept verantwortlich.

Wie beurteilen Sie das neue Titelblatt gegenüber dem älteren?
Die Schweizer Holzrevue tritt mit dem neuen Titelblatt moderner, jünger und innovativer auf. Die Dynamik und die Schönheit des Marktes sind bereits auf dem Titelblatt präsent. Die Schweizer Holzrevue macht nun Lust auf mehr. Ein starkes Titelblatt entscheidet, ob der Leser einsteigt und sich auf die Reise durch das Fachmagazin macht. Somit tritt die Schweizer Holzrevue heute sehr trendig auf dem Markt auf.

Frau Tschudin, Sie sind Grafikerin und Layouterin. Wie gingen Sie diese Aufgabe an, eine Titelseite für ein Magazin der Holzbranche neu zu gestalten?
Manuela Tschudin: Bei diesem Auftrag ging es nicht um das Redesign einer ganzen Zeitschrift, sondern lediglich um die Titelseite. Und doch wirkt sich die Veränderung der Titelseite auch auf den Inhalt aus. Holz hat etwas Urtümliches, Natürliches und Elementares an sich, gleichzeitig sollen klare Formen wie Rechteck und Kreis die Berufsleute aus «planerischen» Berufen ansprechen. Diese Formen sollen einen gemeinsamen Nenner schaffen. Wobei der Kreis für das Portraitfoto, den Menschen, eingesetzt wird und die Rechtecke die restlichen Bilder und Texte strukturieren.

Wie konnten Sie die Ästhetik und die Nutzer der Zeitschrift wie Schreiner, Küchen-, Möbelbauer, Architekten unter einen gemeinsamen Nenner bringen?
Mein Ziel war es, dass das Material «Holz» beim Betrachten der Titelseite ein elementarer Baustein wird. Dafür musste ich nicht lange suchen. Der Schriftzug «Schweizer Holz-Revue» war vorhanden. Er wurde auf das Wesentliche reduziert, überarbeitet und an zentraler Stelle platziert. Neu wird Holzrevue in einem Wort geschrieben. Der Bindestrich entfällt.

Titelseite Schweizer Holzrevue
Titelseite Schweizer Holzrevue

Was drückt das neue Titelbild aus?
Die Titelseite benennt im Schriftzug klar, worum es geht – die stilisierten «Holzstreifen» darin zeigen dies zusätzlich auf. Trotzdem bleibt die Farbgebung neutral und schafft Raum für den Eindruck des Titelfotos, welches sich jeweils über die ganze Seite ziehen und sich inhaltlich an das Thema der Ausgabenummer anlehnen soll. Das klare Statement im Titel zum Werk- und
Rohstoff Holz lässt für die Wahl des ganzseitigen Titelfotos genügend Spielraum. Holz ist etwas Lebendiges, der Schriftzug «Holzrevue» bleibt lebendig, weil das Titelfoto durchscheint.

Wie wirkt die Leserführung?
Die Leserin und der Leser sollen mit einer klaren visuellen Aussage dazu bewegt werden, das Heft aufzuschlagen und durchzublättern. Auch wenn im Titelbild das Element Holz vielleicht nicht immer gleich stark sichtbar sein wird, soll der Schriftzug «Holzrevue» unmissverständlich das Thema aufzeigen. Die Artikelanrisse links wecken die Neugier und vergrössern die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Heft gelesen wird. Wirklich neu – und auch gewagt – ist die Art
der Werbung auf der Titelseite: Der Kunde hat jetzt die Möglichkeit sein Produkt mit einem besonderen Bild zu präsentieren und ein ihm wichtiges Anliegen zu zitieren. Dazu kann ein Porträtfoto platziert werden. Daraus ergeben sich ganz neue Werbemöglichkeiten im Zeitschriftenmarkt.

Website der Schweizer Holzrevue

Martin Binkiert

Veröffentlicht am 26. Januar 2015 von Tissa Marketing 

Farbe ist nicht gleich Farbe

Veröffentlicht am 11. Februar 2013 von manuelatschudin | Hinterlasse einen Kommentar

Farben sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Die ganze Werbeindustrie ist auf sie angewiesen – sogar, wer sie bewusst weglässt. Farben sind Emotionen, Leben, Lebensfreude. Farben drücken Fröhlichkeit, Seriosität oder auch Offenheit aus. Farben sind in der Kommunikation unerlässlich. In meiner Arbeit ist das Definieren von Farben sehr wichtig, obwohl dies nicht immer ganz einfach ist.

Das cmyk-Sechseck und das RGB-Dreieck zeigen auf, wieviele der existierenden Farben dargestellt werden können.
-Sechseck und das RGB-Dreieck zeigen auf, wieviele der existierenden Farben dargestellt werden können.

Beispiel Logoentwicklung
Wir haben beispielsweise für einen Kunden ein schönes Logo entwickelt. Und nun kommt der Wunsch nach einem anderen Farbton. Dies ist an und für sich kein Problem, wir können eine Pantone-Farbe wählen, die der Kunde möchte und alle sind zufrieden – für den Moment …

Wenn es dann darum geht, die Farbe in einer Broschüre zu drucken oder auf einer Website darzustellen, fangen die Probleme an. Der Farbton ist im 4-Farbendruck nicht genau reproduzierbar und auf der Website stellt jeder Bildschirm wieder einen anderen Farbton dar.

Hier wird ein hellerer Farbton wählt als ursprünglich gewünscht.
Hier wird ein hellerer Farbton gewählt als ursprünglich gewünscht.

Der Grund dafür ist, dass nicht alle Farben am Bildschirm darstellbar sind und noch weniger Farbtöne im cmyk-Druck gedruckt werden können (siehe Illustration „Farbschuh“). Eine sorgfältige Farbwahl, unter Berücksichtigung des späteren Logoeinsatzes ist unerlässlich und gehört zur Logoentwicklung dazu.

Darum: Augen auf beim Logokauf!
Es gibt viel mehr Farben, als wir an Bildschirmen und im Vierfarbendruck (cmyk) darstellen können, was obenstehende Grafik aufzeigen soll. Idealerweise wird bei der Logoerstellung gleich auch die ideale Farbe bestimmt. Je nach Einsatzorten des Logos, müssen dann Farbtabellen für den Interneteinsatz, 4-Farbendruck oder sogar noch eine RAL-Skala beachtet werden und so bei der Farbwahl bewusst entschieden werden, ob und wo die Wunschfarbe eingesetzt werden soll. Wichtig ist, dem Kunden aufzuzeigen, wie seine Farbe aussehen würde, damit er sich bewusst entscheiden kann und auch Möglichkeiten und Grenzen kennt.

Hier wird ein hellerer Farbton gewählt als ursprünglich gewünscht.

Meine Lösung sieht oft so aus, dass ich Farbtöne, die sich für den Vierfarbendruck schwer eignen, dem Kunden gar nicht vorschlage und so verhindere, dass er später enttäuscht wird.